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Sonntag, 2. Oktober 2011

Hörenswerte B-Seiten

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Viele gelungene Lieder verstecken sich als B-Seiten, statt wohlverdient auf dem dazugehörigen Album oder gar die A-Seite zu sein. Manchmal verstecken sie sich aber auch auf limitierten EPs oder werden aufgrund einer Überschwemmung durch limitierte Sonderauflagen einfach gar nicht erst entdeckt. Einige tolle Exemplare möchten wir hier ausnahmsweise ins Scheinwerferlicht rücken. Vielleicht entdeckt ihr jetzt sogar etwas Neues, was euch gefällt und und seid uns in ewiger Dankbarkeit verbunden! Dies wäre dann der Idealfall. Leider stößt man hier an die Grenzen des Internets. Möchte man nicht selbst Inhalte (illegal) hochladen, so hat man vor allem bei weniger bekannten Liedern oft keine Möglichkeit es auch nur auszugsweise zu präsentieren. Deswegen kann man hier leider nicht alle empfohlenen Werke nachören, aber wir sagen euch zumindest, wo man sie 'offline' findet.



Family 5 – Whatever gets you through the night

Das erste Lied ist gleich mal etwas geschummelt, denn es ist nur ein Cover einer veritablen John Lennon Nummer. In diesem Fall muss ich nämlich frevelhaft gestehen: das Cover gefällt mir deutlich besser als das Original. Es ist deutlich beschwingter, Peter Hein glänzt im Duett mit Gastsängerin Marina Weith und ich muss sagen, wäre ich DJ, ich hätte die Single immer dabei. Ich würde es gerne euren Ohren überlassen, ob mir Recht gegeben werden kann, aber dafür müsstest ihr die Single Grenzen, die 1991 erschien, erwerben.

Deswegen hier für euch leider 'nur' das Original:



Tocotronic – Andere Ufer

Was für ein herrliches Lied! Kaum zu fassen, dass es nur eine B-Seite der Single zu Kapitulation war. Wenn ich jetzt behaupte, es sei ein Liebeslied für Rick McPhail, mag das falsch sein, aber allein dass man es denken könnte reicht schon.

Hier in einer wundervollen Unplugged Version mit, äh, Rick McPhail:



Housemartins – Drop down dead

Die Housemartins waren ebenfalls oft für lohnenswerte B-Seiten gut. Ein Highlight stammt von 1986, und zwar von der Single zu Sheep. Dankenswerterweise wurde das Lied auch mit auf dem wirklich lohnenswerten Best-Of Album Now that's what I call quite good veröffentlicht.
Es entspricht schon sehr dem typischen Housemartins-Sound und den auch sonst raffinierten Texten und könnte genauso die Single gewesen sein. Sie hatten den Dreh raus, aber man hat wie bei vielen anderen guten Bands auch da das Gefühl, dass sie ein gutes Lied geschrieben und es in 100 verschiedenen Varianten Alben-füllend aufgenommen haben.

Hier Drop down dead bei Grooveshark:



Rio Reiser – Ich komm nicht mehr nach Hause

Ein weiteres großartiges Lied im Schatten ebenfalls anderer großartiger Lieder. Es versteckte sich als B-Seite auf der Maxi zu Zauberland aus dem 1990er Album ***. Rio hat oft sehr gutes Material weggelassen, weil es stilistisch nicht zum Album passte, so vermutlich auch hier, denn es würde auf dem Album etwas aus dem Rahmen fallen. Es lohnt sich allein für die Zeile: "Du hast ja immer gesagt, ich wär' hinterm Mond. Du hast ja garkeine Ahnung wie schön es sich hier wohnt." 
Neben der Original-Maxi findet sich das Lied noch auf dem mit vielen sehr unbekannten Schätzen bestückten Doppelalbum Zwischen Null und Zero. Gleichnamiges Lied ist übrigens auch eine B-Seite und ebenfalls unfassbar gut für eine eben solche.

Reinhören kann man z.B. hier
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Blumfeld – Nowhere bei mir

Dies ist wieder ein Cover, eines allerdings auch im Original nicht sonderlich bekannten Liedes. Das Original stammt von 1983 und wurde von einer gewissen Nicolle Meyer gesungen, auch als Teil der Fred Banana Combo (der NDW-quatschige Name täuscht - es handelt sich um eine sehr gute, englisch singende Band). Das beweist auch dieses Lied, welches von Blumfeld als B-Seite neu interpretiert wurde, nämlich mit Trip-Hop Elementen und einem deutlich getrageneren Gesang. Ich kann mich nicht entscheiden welche Version ich besser finden soll, sie haben beide was für sich. Der Kleidungsstil ist bei Jochen Distelmeyer und Nicolle Meyer jedoch identisch. 

Die Blumfeld-Version existiert bis heute nur auf der Maxi zu Graue Wolken.



Violent Femmes – Gimme me the car

Ganz früher, als Herr Gordon Gano als 16jähriger noch Lieder schreiben konnte, entstanden viele großartige Werke, die das selbstbetitelte Erstlingswerke zu so einer Art Best-Of machen. Allerdings fehlen aus dieser Phase zwei der phantastischsten Kreationen. Nach dem einen wurde die bald folgende EP Ugly betitelt, das andere wurde nur eine B-Seite auf jener EP. Schwer verständlich, denn es ist in seiner superben Direktheit schwer überbietbar und würde sich in die Reihe der damaligen VF-Lieder auf dem Album bzw. dem Nachfolgealbum gut einreihen. Allerdings merkt man, dass auch dieses Werk aus der Feder eines Spätpubertierenden stammt. 

Bitte nur zuhören, wenn man mit nicht so ganz jugendfreien Texten nicht überfordert ist:


Mando Diao - Driving Around

Schallender Protest mag jetzt aufbranden, jedoch stehe ich (Rita) dazu, dass Mando Diao mal eine gute Band waren. Bis zur Mitte des zweiten Albums, Hurricane Bar, waren sie eine rotzfreche, extrem gute Band - die wusste mit Musik und auch Attitüden umzugehen. Irgendwo in der Mitte von Hurricane Bar und zu Beginn von Ode To Ochrasy verloren sie all das und auch mich. Driving Around hat es nie auf ein Album der Band geschafft, bei ihrem Debüt Bring 'em In hätte es einfach überfordert und danach war es zu komplex. Daher möchte ich hier und jetzt die gewagte These aufstellen, dass Mando Diao irgendwo dazwischen mal den Dreh raus hatten, ein perfektes Lied zu schreiben. Auf der - im Zuge ihrer Beatlemania anmutenden Popularität - gab es limitierte Sonderauflagen der beiden Erstlinge und zumindest die von Bring 'em In hat sich wirklich gelohnt - dort ist nämlich Driving Around neben so wundervollen Liedern wie How We Walk zu finden. Hach, Mando Diao. Es war eine schöne, kurze Zeit mit euch. Macht's gut!


Locas In Love - Avoid Karmic Disaster

Die Damen und Herren der werten Locas In Love haben sich ja generell ihren Namen erkomponiert (ha!), mit wundervollen Liedern, wie man sie von deutschsprachigen Künstlern fast nicht mehr erwartetete - zumindest ich. Auch sind sie nicht abgeneigt hin und wieder wundervolle EPs, Mini-Series oder auch Weihnachtsalben (!) zu veröffentlichen, die in sehr hübschen, selbst genähten Stoff-LP-Taschen daherkommen. Mensch, die haben glatt das Zeug zur Lieblingsband! Und dann haben sie auf ihren EPs oder Mini-Serien immer noch so wundervolle Lieder, nun ja, versteckt, dass man eigentlich gar nichts davon verpassen möchte. So ist es beispielsweise ein wirkliches Unglück, Avoid Karmic Disaster nicht zu kennen. Es ist einfach ein so ehrliches, wunderbares, ja grandioses Lied! Bereits auf "Wir fangen von vorne an" (einer EP) erschienen, gab es Avoid Karmic Disaster (allein der Titel erzeugt Begeisterung!) auf einer Mini-Series Veröffentlichung vor ein paar Jahren in einem neuen Gewand. Im Januar dieses Jahres wurde diese wieder neu aufgelegt - eine Anschaffung ist sehr empfehlenswert.

Hier die Original-Version:


Die neuere (von mir sogar noch ein wenig mehr favorisierte) Version gibt es hier.

The White Stripes - Jolene

Nun gut. Ich muss zugeben, Jolene ist keine wirkliche B-Seite. Aber Jolene ist ein Cover einer wundervollen Band, die es leider nicht mehr gibt. Und meiner Meinung nach ist dieses Lied leider viel zu kurz gekommen. Ja, es ist eine Single und ja, sie ist aufgrund einer DVD-Veröffentlichung erschienen. Aber: so großartig, wie diese Version des Klassikers von Dolly Parton ist, da möchte man drauf hinweisen. Man muss es. Da schien mir dieser Ort irgendwie passend.

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