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Samstag, 10. September 2011

Bedeutsame Momente: Buddy, nimm lieber den Bus!

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Buddy Holly 1958 ©Lew Allen
Es gibt den berühmten Club 27, jene Rockstars, die im jungen Alter von 27 das Zeitliche gesegnet haben und trotz dieser kurzen Lebensspanne weltberühmt sind. Jim Morrison, Janis Joplin, Amy Winehouse, Kurt Cobain, Jimi Hendrix und Brian Jones. Deren Ableben hat zumeist was mit Drogenkonsum zu tun.

Soweit ist Buddy Holly nie gekommen. Zarte 22 Jahre ist er geworden (und hätte im September 2011 seinen 75. Geburtstag gehabt), und doch zurecht mindestens genauso berühmt und gefeiert wie die Club27er. Seine Begabung war immens. Leider blieb ihm nicht viel Zeit sie auszuleben, allerdings legte er ein beachtliches Tempo vor und wurde das Vorbild von Beatles, Bob Dylan, Stones und unzähligen anderen bedeutenden Künstlern.

Bis Mitte der 50er spielte er noch Bluegrass und die damals aktuellen Lieder - aber 1955 sah er in seiner texanischen Heimat erst Elvis und dann Bill Haley. Fortan war es um den Bluegrass geschehen. Er gründete The Crickets, spielte mit seinen Freunden Rock'n'Roll und startete eine rasante Karriere. Damals war er einer der ersten / ganz wenigen Künstler, die nicht nur interpretierten, sondern alles selbst schrieben. Er produzierte sogar selbst und war technisch vorm Puls der Zeit. Buddy Holly schrob in seiner sehr kurzen Karriere viele unsterbliche Hits und begründete das moderne Rockbandkonzept mit 1-2 Gitarren, Schlagzeug, Bass.

Im Jahr vor seinem Tod zog er nach New York, fing an Schauspielunterricht zu nehmen, nahm seine Lieder mit einem Orchester auf, wollte Soul und Rock zusammenbringen und träumte von Alben mit Mahalia Jackson und Ray Charles.

Das klingt so, als wären von ihm noch so viel mehr großartige Ideen gekommen. Umso tragischer ist es, dass er auf einer Tour Anfang 1959 lieber ein Flugzeug charterte, als den klapprigen kalten Bus zu nehmen. Schade, Buddy, aber die legendäre Stellung in der Rockgeschichte ist dir für immer sicher. Zu erwähnen ist bei dem Ereignis natürlich noch, dass neben ihm auch die aufstrebenden Musiker Ritchie Valens und The Big Bopper verstarben. Die ganze Geschichte wurde von Don Mclean im Lied 'American Pie' künstlerisch und kommerziell erfolgreich verarbeitet.


Schaut euch dieses Video mal genau an. Diese stocksteife Veranstaltung, in der plötzlich eine Rockband auftritt. Sie wirken wie Aliens. Die Ansage der Moderatorin, die offensichtlich die Zeichen der Zeit erkannt hatte, ist fast anrührend im Rahmen der anachronistischen Sendung. Mir fällt spontan kein Video ein, auf dem der Übergang zwischen diesen beiden Jugendkulturen so drastisch zu sehen ist.

Wie gesagt, man kann nicht ermessen was der Flugzeugabstürz für den Rock'n'roll bedeutete, aber der künstlerische Verlust war immens.

Übrigens ist der Titel des Beitrages einem gleichnamigen Lied von Bernd Begemann vom Album Rezession, Baby! entnommen, in welchem er Buddy Holly, Die Beatles und Jonathan Richman besingt. Ein herrliches Werk.

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