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Dienstag, 19. Juni 2012

Marissa Nadler - The Sister

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Man könnte sich an dieser Stelle fragen, ob die Autorin dieses (und einiger anderer auf dieser Seite sich befindenden) Beiträge leicht melancholisch ist. Da mit Marissa Nadler nach den Olympic Swimmers schon wieder ein Album Erwähnung findet, dass nun einmal so gar nicht zum Sommer passen mag. Wenn man denn den Konventionen des unglaublich fröhlichen Sommers entsprechen will.
Viel wichtiger allerdings ist die Frage, warum die Autorin nicht bereits früher auf diese junge Dame gestoßen ist. Denn damit wäre ein weiteres Puzzle-Stück zum Thema "Musik als Soundtrack (m)eines Lebens" gegeben gewesen.
Vor allem hätte damit auch ein weiteres Album bereits früher den Beweis angetreten, dass Melancholie auch konstruktiv sein kann. Wenn sie nämlich erkennt, dass es all die schönen Dinge im Leben sind, die sie langsam aber sicher wieder verdrängen. Und das ist doch wohl der schönste Moment.

So scheint es wohl auch Marissa Nadler zu sehen. Die Amerikanerin ist wohl (wie man mir flüsterte) für ihre Melancholie bekannt, ja geliebt. Doch wo es noch vor kurzem - nämlich auf ihrem letzten, selbstbetitelten Album aus dem Jahre 2011 - größtenteils um das ganz große Thema (nämlich das gebrochene Herz) ging, so sind die Charaktere ihre Lieder mittlerweile schon wieder schneller dabei, auf die Beine zu kommen.

Dabei verliert Marissa Nadler allerdings nicht diese wundervollen Melodien aus den Augen, die manchmal vielleicht mit der großartigen Melancholie von Maria Taylor zu vergleichen und doch für sich ganz eigen sind. Irgendwie schafft Frau Nadler es, ein wenig mystisch, jedoch aber nie albern zu klingen. Und das alleine ist schon eine Kunst!

Wenn man dann bei To A Road, Love angekommen ist (nachdem es bereits um Christine, Constantine und sogar Apostle ging), geht einem das Herz auf. Wie sie es schafft, durch eine einfache Gitarrenmelodie nur begleitet von ihrer eigenen Stimme, die neben wundervoll ausformulierten Textfetzen vor allem "Ohs" und "Heyheys" haucht, derartig zu verzaubern - das ist beinahe ein Rätsel. Wie schön, dass es so etwas noch gibt. Dass man nicht sofort, vielleicht ja auch sogar nie, versteht, warum das jetzt nun gerade einmal so wundervoll berührend ist. Dabei ist das Lied doch so einfach gestrickt! Irgendwie aber dann auch nicht. Denn Marissa Nadlers Einfachheit (bitte nicht als abwertend, sondern eher als eine Art Großartigkeit der Künstlerin zu verstehen, denn zu verkopfte Ideen würden hier ja gar nicht funktionieren!) strotzt nur so vor Komplexität. So. Und jetzt versteh das mal einer. Vielleicht ist das aber auch gar nicht nötig. Man sollte sich einfach The Sister anhören und dann reicht das auch quasi schon. Und nicht nur das - es bereichert dich auch noch, lieber Leser. Ha!



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