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Dienstag, 12. Juni 2012

Musik und Nebenwirkungen: Land in Sicht, und zwar über 300 Hektar

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Foto entliehen von der Initiative 100% Tempelhofer Feld
Kunst braucht Freiräume, und zwar, und ganz besonders auch im wörtlichen räumlichen Sinne von Raum. Das ist schwierig, denn Künstler zieht es oft zu anderen Künstlern, dann ballen sie sich dort zusammen – mehrheitlich in Metropolen, wo der Platz zunehmend durch Landflucht kostspielig wird. Verglichen mit anderen großen Städten ist Berlin eine Insel der Glückseligen, doch ziehen die Preise dank steigender Bevölkerungszahl, und vor allem dank Spekulanten kräftig an und machen innerstädtischen Raum zu begehrten Anlageobjekten. Umso mehr war die Schließung des Flughafens Tempelhof und die anschließende Öffnung als Park ein befreiender Akt. Es ist eine von den Menschen selbst gestaltbare Fläche, fast so groß wie der New Yorker Central Park, und diese Möglichkeit eines riesigen neuen Freiraumes wird vielfältig und kreativ genutzt. Kunstschaffende haben das Feld natürlich auch schon für sich entdeckt und sorgen für permanenten Wandel, neue Eindrücke und eine würdige Nutzung dieser riesigen Freifläche. Leider gibt es (natürlich) schon üble Bebauungspläne, aber mal sehen was davon tatsächlich durchsetzbar ist.

Kunst, Berlin, Kampf um Freiräume

Das bringt uns zu Ton Steine Scherben, Rio Reiser. Rios Lieder sind eines der bedeutensten Vermächtnisse der hiesigen Musikkultur und sollten eigentlich Folklore sein. Einige wenige sind es auch geworden – König von Deutschland auf jeder Dorfkirmes, Junimond als schlecht gecoverter Charthit, Rauch-Haus-Song und etliche andere Kampflieder bei jeder guten linken Demo und Hausbesetzung. Sein Werk ist allerdings ungleich vielschichtiger, und viele Lieder lohnen sich regelmäßig gespielt zu werden. So wie neulich auf dem Tempelhofer Feld. Leider nur in der kleinstmöglichen Gruppe von 2 Menschen, aber hey, 2 von Millionen....

Wir hatten vor allem Spaß an Dr. Sommer, aber auch großartige Stücke wie Zu Hause, Menschenfresser und Zauberland.

Aber das war nur der Anfang! Eine Bewegung wird sich formieren. Jeder, der Rios Lieder liebt kommt vorbei und wir spielen uns durch alle Alben. Es werden mehr und mehr, und am Ende des Sommers stehen TAUSENDE auf dem Tempelhofer Feld und singen ...Dr. Sommer, wann kommst du wieder. Bringst die Sonne in unsere Lieder...

Jawohl! JOIN IN!

Das wäre der allerallerbeste Verwendungszweck für das schöne große Feld mitten in Berlin – Rio hätte es geliebt. Und wenn wir 5000 Menschen dann da stehen, ziehen wir spontan alle nach Schöneberg zu Rios Grab und singen ihm ein Ständchen.


Epilog:
Nun, der Text mag gegen Ende hin etwas viel Wahnvorstellungen enthalten, aber wer ernsthaft Lust hat – das ist wirklich schön draußen in der Sonne zu sitzen und Rio Reiser Lieder zu spielen. Das könnten wir durchaus regelmäßiger machen. Das Rio Reiser-Liederbuch und ein Laptop mit allen Liedern zum nachhören werden vorhanden sein, Instrument(e) muss man selbst mitbringen. Wer ernsthaft interessiert ist kann gerne schreiben an dieabenteuerdertantepop@gmail.com.

Wann wenn nicht jetzt, wo wenn nicht hier...

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