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Freitag, 1. Juni 2012

Olympic Swimmers - No Flags Will Fly

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No Flags Will Fly VÖ: 4. Juni
Bereits im letzten Jahr sind wir im Rahmen unseres "Show me yours, I'll show you mine" - Schlagabtauschs auf eine wundervolle Band namens Olympic Swimmers gestoßen. Damals hauptsächlich, weil das Video zu Where It Snows so zu bezaubern wusste.
Dass die Dame und die Herren allerdings auch wissen, wie man musikalisch überzeugt, beweisen sie auf ihrem Debüt No Flags Will Fly, das am Montag erscheint. Und dabei reiht es sich nicht etwa in die - aufgrund der Jahreszeit und euphorischen Sonnenstimmung - zu erwartendende Sommermusik. No Flags Will Fly ist großartig. Eben weil es so melancholisch und beinahe schon fast ein wenig dramatisch ist. Sowohl in seinen lauten, als auch in seinen leisen Momenten.

Eine knarzende Geräuschkulisse steigert sich immer weiter. Und immer weiter. Ein dumpf dahergelaufenes Schlagzeug und eine manchmal fast stimmlose Gitarre gesellen sich dazu. Das alles läuft darauf hinaus, dass das zunächst leise anmutende Lied spätestens nach drei Minuten, nun ja, explodiert und Susie Smillie (deren Stimme zu Beginn so zerbrechlich scheint) nun schon fast bedrohlich wirken könnte. Aber dafür ist ihre Stimme einfach zu schön.

So, oder so ähnlich beginnt also nun das erste Album der Olympic Swimmers. Doch Father Said ist nicht das einzige Lied, das immer wieder überraschende Momente bereithält. Wo man glaubt, einen schönen Indie-Folk-Pop-Song erkannt zu haben, da wird es plötzlich schon fast hymnenhaft und man möchte laut mitsingend durch die Gegend tanzen und springen. Jawohl. Sowas kann (und sollte man) zu hymnenhaften Liedern machen. Denn diese sind nun einmal die, die dich am meisten bewegen und beinahe nie mehr loslassen.

Doch dann ist dann ja auch noch das schon erwähnte Where It Snows - eine so unglaublich wunderschöne Ballade, dass jedes Geräusch, das irgendwo außerhalb der Musik entsteht (wahlweise das Klingeln oder Surren eines mobilen Telefongerätes) so ein extremer Störfaktor ist, dass man einfach gar nicht darauf reagiert. Die Welt steht gerade eben still! Versteht das denn niemand?

Man kann nur hoffen, dass Olympic Swimmers noch viele solcher schönen Alben machen werden. Damit man sie - wie es jetzt dringendst empfohlen wird - total antizyklisch im Sommer hören kann, wenn sonst nur noch die fröhliche Strandmusik zählt. Entschuldigung, ich bin Realist. Melancholie gibt es nun einmal eben auch im Sommer. Zudem sei gesagt, dass dies nicht im Geringsten ein "Ich-bin-so-melancholisch-dass-ich-schon-wieder-langweilig-bin"-Album ist. Nein! Es macht auch noch Spaß. Denn schließlich spielt man doch gerne mit der Melancholie und der guten Laune. Das Beste ist es doch, wenn von beidem genau das richtige Maß erreicht ist - so nimmt das jeweils andere nicht überhand. So in etwa ist es auch mit diesem Album: beides ist in rechtem Maße vertreten. Und das wiederum bereitet so viel Freude, dass man die Olympic Swimmers umarmen und sich bedanken möchte.


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