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Montag, 30. April 2012

Kleinode deutschsprachiger Musik (51): Jetzt! - Das Dorf am Ende der Welt (1988)

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In einer losen Serie stelle ich Werke vor, die vordergründig eines gemeinsam haben: Sie wurden in deutscher Sprache verfasst. Das alleine ist natürlich keinerlei Qualitätskriterium. Nein, mich interessiert ein kreativer Umgang mit selbiger.

Michael Girke, Bernadette LaHengst ©Bernadette LaHengst
Zu dieser Band kann ich mir einleitende Worte im Grunde sparen, denn sie wurde hier im Blog schon sehr gründlich von a-z besprochen. Wer das jetzt nicht lesen mag - sie sind verloren gegangen bevor die Zeit reif war. Ohne sie hätte es wohl Bands wie Blumfeld und Die Sterne nicht in dieser Form gegeben. Umso angebrachter ist es sie ab und an aus der Versenkung zu zerren und zu rufen - schaut her! Welch großartige deutschsprachige Musik gab es, als es eigentlich keine großartige deutschsprachige Musik gab.

Wie auf der Aufnahme zu hören ist stammt das Lied aus dem Januar 1988. 6. Januar: 7 Grad, fast keine Sonne und Nieselregen sagt das Internet. Klingt nach passender Stimmung für ein Depri-Lied. Das Thema ist das klassische von Fast Weltweit - Kleinstadt, Zwischenmenschliches, Zwischenmenschliches und Kleinstadt. die Ostwestfälische Pampa kommt dabei selten gut weg, so auch in dem Werk. 'Dorf am Ende der Welt' ist nicht die netteste Bezeichnung, kann allerdings universell eingesetzt werden. Die meisten von uns kommen doch aus einem 'Dorf am Ende der Welt'.

Es wird nicht lange drum herum geredet, Kleinstadt ist pfui und Großstadt hui. Da will man auch nicht für die potentiell große Liebe in der Kleinstadt versauern. Nunja, ich würde das so unterschreiben, aus meiner ganz persönlichen Sicht, aber die Vorlieben sind zum Glück höchst unterschiedlich.

Das Lied hat es als eines der ganz ganz wenigen von Jetzt! tatsächlich in die breitere Öffentlichkeit geschafft - nämlich auf dem 2008er Album Machinette von Bernadette LaHengst. Sie hat Bad Salzuflen recht zügig verlassen und residiert in Berlin. Michael Girke hat wiederum Berlin Ende der 80er verlassen und residiert in Ostwestfalen. Ihre Version hat viel Charme. Sie verhilft dem Lied zu Aktualität und Anerkennung - das hat es auch verdient.


Vielleicht hast du Recht, vielleicht klebt an Großstädten Pech
aber ich kann hier nicht bleiben
Mein Zug wird gleich gehen, ich wollte dich noch sehen
warum bleibst du hier, warum gehst du nicht mit mir, oh

Ich bin hier groß geworden in diesem Dorf am Ende der Welt

Manchmal denke ich, ich bin noch gar nicht geboren
in diesem Dorf am Ende der Welt
ich wache auf und gehe verloren
in diesem Dorf am Ende der Welt, am Ende der Welt

Wie die Plakate werben, wie die Träume sterben
wie die Träume sterben, wie die Gerüchte kochen, ununterbrochen
wie man für den Pfarrer Platz macht
guten Morgen, guten Morgen, gute Nacht

Ich bin hier groß geworden in diesem Dorf am Ende der Welt
Manchmal denke ich, ich bin noch gar nicht geboren
in diesem Dorf am Ende der Welt
ich wache auf und gehe verloren
in diesem Dorf am Ende der Welt, am Ende der Welt

Zwischen all diesem Schrott hier
zwischen all diesem Plunder
wandelt ein kleines Wunder
Es trägt deinen Namen, und wir gehören zusammen
warum bleibst du hier, warum gehst du nicht mit mir, oh?

Ich bin hier groß geworden in diesem Dorf am Ende der Welt
Manchmal denke ich, ich bin noch gar nicht geboren
in diesem Dorf am Ende der Welt
ich wache auf und gehe verloren
in diesem Dorf am Ende der Welt, am Ende der Welt

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