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Donnerstag, 15. März 2012

Diagrams - Black Light

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Full Time Hobby/Rough Trade Distribution
Sehr geehrte Damen und Herren. Ja, die Tante gibt es (sogar gerne) zu. Sie ist vielleicht nicht immer ganz auf Zack, wenn es um die aktuellen Geschehnisse in diesem manchmal so überfüllten Musikuniversum geht. Nichtsdestotrotz (wohl eines der schönsten Worte, das die deutsche Sprache hergibt), ist sie immer unterwegs, um Neues zu entdecken. Und das Album, das jetzt angepriesen werden soll, ist noch gar nicht mal so lange "auf dem Markt". Das alles soll jetzt eigentlich gar nichts zur Sache tun, aber vielleicht trotzdem ein wenig untermauern, wie zeitlos Black Light von Diagrams wohl wirken kann. Denn ich möchte fast behaupten, dass man diese so wundervoll erfrischenden und zugleich auch melancholischen Melodien in jeder Lebenslage hören kann. Und auch, wenn man schon in ein so astronomisches Alter gekommen ist, wie die Tante. Was hier gemeint ist: Black Light könnte ein Album sein, dass dich ein Leben lang begleitet. Dafür muss ihm aber am Anfang ein wenig Zeit zugestanden werden, damit es sich entwickeln kann. Denn ein einfaches Album ist das mitnichten.

Wenn man Black Light also einfach nur so im Hintergrund hört, also dann, wenn man eigentlich mit ganz anderen Dingen beschäftigt ist und trotzdem das Verlangen hat, beschallt zu werden, dann könnte es fast langweilig wirken. Vielleicht findet man es ganz nett, aber auch nicht mehr. Setzt man sich aber hin (oder legt sich auch wahlweise) und hört diesem Album mal genauer zu, dann weiß man gar nicht mehr so genau, wo man zuerst hinhören soll, was man toller finden soll und warum Diagrams so einen passenden Soundtrack zum Leben verfasst haben. Denn auch wenn ihre Musik manchmal zuckersüßeste Popmusik mit Synthesizern, "Uuh, uuh" oder auch "Aah" - Ausrufen oder einfach nur ganz schön eingängigen Melodien ist - man muss Sam Genders auch mal zuhören. Der Mann, der schon mit Tunng an einem wundervollen Musikprojekt beteiligt war (und die wohl auch wie nun Diagrams am ehesten so etwas wie Folktronic darstellen würden - wenn man gerne Label auf etwas pappt), hat nicht nur eine wundervolle Stimme, von der man sich schwer losreißen kann. Er schreibt auch noch wundervolle Texte!

Quelle: //www.diagramsmusic.com//
Im durchaus tanzbaren Titeltrack besingt Sam Genders nämlich, wie schön es ist, verliebt zu sein. Denn dann ist alles andere auf der Welt egal. Und die einfachsten Dinge im Leben bereiten plötzlich so viel Freude. Unglaublich! Und dann dreht sich die Welt immer noch. Na und?
Doch was bei Diagrams so angenehm ist: sie vergessen (mit sie sind in diesem Fall Sam Genders und all die wechselnden Musiker gemeint, die mit ihm zusammenarbeiten) nicht, dass es auch unangenehme Seiten des Lebens gibt. Das hört man sowohl den Texten, wie beispielsweise in Ghost Lit, an und auch der Musik. Sie wird dann plötzlich zu einer Klangmasse, die deinen Kopf vernebelt - so wie das Leben eben manchmal. Aber dabei drücken sie nicht etwa permanenten Weltschmerz aus. Denn plötzlich, da sind da diese Geräusche im Hintergrund, die auch aus einem Science-Fiction Film stammen könnten. Man kann die Laserschwerter quasi leuchten hören. Und das macht es so spannend: Immer wieder kommen da kurze, manchmal unauffällige, manchmal aber ganz schön auffällige Geräusche um irgendeine Ecke geschossen und lassen dich ein wenig verwirrt zurück. Denn das passt doch gar nicht! Ja, aber was passt denn schon? Und wer entscheidet das eigentlich?

Diagrams haben sich jedenfalls dazu entschieden, einfach die Musik zu machen, die ihnen gefällt und die in ihren Ohren gut klingt. Dass da alles ganz schön durchdacht ist, wird schon deutlich. Aber keine Sekunde dieses Albums wirkt auch nur annähernd verkrampft. Dafür ist auch die Stimme von Sam Genders einfach viel zu wunderschön. Das muss hier einfach noch einmal erwähnt werden. Der Mann könnte gerne immer alles kommentieren, was gerade passiert. In meinem Kopf - meine Güte, wie entspannend das nur wäre! Und genau das ist auch der Grund, warum Black Light ein Album sein könnte, dass dich ein Leben lang begleitet: du möchtest ihm immer wieder zuhören. Weil es dich beruhigt, weil es trotz aller Überraschungen so wundervoll unaufgeregt ist. Und vielleicht auch, weil du dir das Artwork immer wieder anschauen und dich darin verlieren möchtest. 

Oder auch in diesem Video hier:

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