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Donnerstag, 26. Juli 2012

Brilliant und fast unbekannt: R. Stevie Moore

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R. Stevie Moore ©unknown
 
Wenn der Name dieser kleinen Serie bei irgendjemandem Sinn macht, dann ist das R. Stevie Moore. So, wer kennt den? Er bekam in den letzten Jahren durchaus etwas mehr Aufmerksamkeit, weil doch immer mehr Menschen aufgeht was für ein wahnsinniges Lebenswerk dieser Ausnahmekünstler vollbracht hat. Eine Zahl: 400 Alben. Die meisten allein im Schlafzimmer aufgenommen. Wir suchten bereits ausführlich nach einer Definition für 'Indie' - Er ist die Personifizierung.

Das Gesamtwerk erschlägt den Neuling. Ich habe schon einige Zeit mit den Alben verbracht, kenne aber aufgrund der schieren Masse bislang auch nur ein Bruchteil seiner Stücke. Er scheint ein Getriebener zu sein, ein sehr freier und innovativer Geist. Was er schon in den 70ern machte sucht seinesgleichen. Jahrzehnte später, in den 90ern, kamen Bands wie die Moldy Peaches und generell die Anti-Folk-Szene auf, die eine ähnliche unprätentiöse und LoFi-ige Herangehensweise pflegen.



Er ist bis heute unabhängig geblieben, früher mit selbstgemachten Kassetten und Videokassetten (Ende der 80er wurde er extrem umtriebig im Videodreh – Youtube ist vollgestopft mit 25 Jahre alten R. Stevie Moore-Musikvideos), später mit CD-Rs und DVDs. Mittlerweile hat er die reine Internet-Veröffentlichung für sich entdeckt. Seine Bandcamp-Seite ist die gottverdammt beeindruckenste, die ich je gesehen habe. Ich weiß nicht ob es jedes Album ist, aber die Menge ist immens – und das beste: alles kann gratis gestreamt werden! Ich wage es eigentlich garnicht einen bestimmten Anspieltipp zu geben. Hochgelobt wurde sein 'Debütalbum' Phonography. Es schadet sicher nichts das zu hören. Wenn man dann denkt – naja, sowas habe ich auch schon von anderen gehört, sollte man sich klar machen dass die Aufnahmen von 1975 (!) stammen.. Mir als großer Beatles-Fan gefällt z.B. noch RSM does The Beatles, ebenfalls von 1975, mit sehr eigenwilligen, tollen Covern.

Die qualitativen und quantitativen Umfänge der Kreativität haben viel Ähnlichkeit mit Frank Zappa, nur das jener viel Wert auf hochwertige Aufnahmen legte. R. Stevie Moore begnügt sich mit den Mitteln innerhalb seines Schlafzimmers.

Mr. Moore tourt seit 2011, zum ersten Mal (!), ausgedehnt um die Welt. Es wird sich ganz sicher lohnen das anzuschauen. Und wann immer man was neues, interessantes hören möchte – am besten den Link zur Bandcamp-Seite speichern und sich durch die Massen an Alben klicken - und vielleicht mal den ein oder anderen Dollar geben – er hat's verdient.


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