Tante Pop

Ein neues Lebenszeichen von der Liga der gewöhnlichen Gentlemen, und was für eines! Wir fremdeln ja etwas mit Fußballiedern, und deswegen muss es auch einige Abzüge beim Debutalbum der Band geben. Dieser Vorgeschmack aufs neue Machwerk - Alle Ampeln auf Gelb - erweckt allerdings die große Vorfreude in uns. Groß! Artig! Naja, zum Glück nicht artig, sondern nach dem Motto - was gesagt werden musste. Manches ist eben nicht zu verstehen, so auch vieles unter dem Label Rock-Pop National.

Liebe Musikliebende, wir haben bereits eindringlich auf die baldige American Songbirds Tour hingewiesen. Sie zu besuchen ist uneingeschränkt empfehlenswert, aber wer doch noch ein Apéritif möchte um sich gänzlich überzeugen zu lassen, dem sei der Sampler zur Tour ans Herz gelegt. Wir hören schon Rufe, woher das viele Geld nehmen - Tour UND Sampler?! Dem kann Abhilfe geschaffen werden, denn wir verlosen 4 (in Worten: Vier) dieser tollen Zusammenstellungen als CDs im schicken Digipack (Liebe Jugendliche, CDs sind so eine Art offline Spotify, und in dem Fall nur mit 12 Liedern, aber die sind besonders gut. Und garantiert werbefrei, und man kann sie auch noch hören wenn das Internet mal ausfällt und die Festplatte crasht!)

Alles was ihr tun müsst um eventuell eine der CDs zu gewinnen, ist eine Mail schreiben an:

dieabenteuerdertantepop@gmail.com

Einsendeschluss ist der 28.2.2014.

Die GewinnerInnen werden dann von uns nochmal nach der Adresse gefragt.

Einen kleinen Vorgeschmack gibt es bereits hier, nämlich die ersten vier Lieder des Samplers. Viel Spaß!

Nachtrag:

So, die Gewinner stehen fest! Herzlichen Glückwunsch an Christian, Susanne, Kai und Anna. Und allen anderen vielen Dank fürs Mitmachen, beim nächsten Mal klappt bestimmt. :)

Bereits seit einiger Zeit weisen wir hier bei der Tante auf diese kommende Tour hin. Um die Fabelhaftigkeit der zu erwartenden Konzertabende nochmal zu unterstreichen, wollen wir noch ein paar wenige Worte zu den Künstlerinnen verlieren, aber wirklich nur sehr wenige, denn die Videos sprechen für sich. Schaut sie euch an und seht selbst.

Allein quantitiv wird einem schon viel geboten. Vier große Talente aus Nordamerika sind nacheinander auf der Bühne zu bestaunen. Jede Künstlerin darf ca. 45 Minuten spielen, es wird also sicherlich nicht langweilig.

Letzten März besprachen wir das Debütalbum von Xania, Ex-Trike. Seitdem hatte sie viele Auftritte (leider nur in Kanada), und setzte bereits einige Lieder ihres Albums filmisch um. Hier ganz frisch unser neuer Favorit unter ihren Musikvideos.

Cowboys (oder korrekterweise wohl eher Vaqueros?) sind ja eigentlich ziemlich out, aber die im Video sind sie uns sympathisch. Wie es sich gehört wird außerdem ausschweifend gesteppt. Und Pferde gehen immer!

Manchmal, da finden wir Größenwahn super. Und die Sam Roberts Band legt ihn tatsächlich an den Tag. Vielleicht nicht unbedingt exzessiv, aber er ist durchaus zu erkennen. Zudem sind ihre Lieder sehr glatt produziert. Aber irgendwie trotzdem toll. Es ist in etwa so, als würde man etwas das erste Mal essen und es ganz grausig finden und dann aber merken, dass man sich eigentlich viel zu sehr angestellt hat und es super schmeckt. Vielleicht wird es nicht das Lieblingsessen, aber man kommt immer mal wieder darauf zurück. Das war höchstwahrscheinlich das erste Essen-Musik-Bild, das ich in meinem Leben benutzt habe. Und es hat kurz Spaß gemacht. Jedenfalls: We're All In This Together ist ein schöner Song und wo die Jungs recht haben, haben sie recht: Wir sitzen alle im (schwarzroten?) Untergehboot, wie es die Türen sagen würden.

Ja, aufmerksamer Leser, du hast richtig gelesen. Es geht um Adam Green und es geht um Aladdin. Denn nach seinem, äh, von Kritikern gemochten iPhone-Film 'The Wrong Ferrari' soll es nun einen echten Film geben. Also mit echter Kulisse und vor allem echter Kamera. Und da dies doch einigermaßen viel Geld kostet, braucht Adam Green unsere Hilfe.

Denn ob wir das glauben wollen oder nicht: selbst ein Indieliebling wird von seiner Musik selbst nicht so reich, dass er davon auch noch eben einen Film drehen kann. Deswegen sagen wir: unterstützt den guten Mann! Es gibt beklopptere Dinge, die man unterstützen kann. Und zudem sind wir uns sicher, dass der Film super wird.

Denn nachdem wir Herrn Green vor kurzem in Köln bei seinem Konzert bestaunen durften, haben wir endlich seine Genialität verstanden. Hat ein wenig gedauert, zugegeben. Aber niemand schafft es, gleichzeitig kindlich bescheuert zu sein und der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten, ohne dass die es so recht merken will. Höchstwahrscheinlich ist Deutschland auch das einzige Land, in dem die Zuschauer aus vollem Herzen mitsingen, ohne sich so wirklich darüber bewusst zu sein, was der Mann in seinen Texten so besingt. Das ist noch nicht einmal böse gemeint - uns gings ja genau so. Und das finden wir ja auch irgendwo wunderbar.

Also spendet doch den ein oder anderen Euro - ihr bekommt ja auch was dafür, wenn ihr wollt. Außerdem sind wir da mal ganz egoistisch und sagen: wir wollen den Film sehen! Also los! Zum Kickstarter geht es hier.

Der Sonntagskirchgang ist schon länger out, aber damit man nicht Sonntags rumsitzt und nicht weiß was mit der freigewordenen Zeit anzufangen ist, bieten wir dann und wann einen neuen Teil unserer Sonntagsmusik. Nichts gegen wuchtige Orgeln, aber für den Heimgenuss darf es auch mal die Melodica aus der Konserve sein.

Wer bis jetzt mehr als einmal die Woche in die Kirche ging, findet unter Musik-Mixe noch reichlich Nachschub. Ach, wo ist denn nur der Klingelbeutel abgeblieben...

Wir haben es ja schon immer gesagt: Popmusik kann auch politisch. Und dass dabei dann auch noch wunderbare, verträumte - ja, man möchte hier fast verspielt sagen und hat dann doch wieder Angst vor diesem komischen Wort - Musik herauskommt, zu der man (Obacht!) tanzen kann: ein Traum. So wirsch, wie wir das jetzt hier auf den Punkt zu bringen versuchen ist es gar nicht. Denn Lowell aus Kanada ist ein cleveres Mädchen, das mit Synthesizern und ein paar schönen Beats unangestrengt feministische Ansichten an den Tag legt. Sowas geht. Zudem setzt sie uns allen ein Spiegel vor, wenn sie uns erklärt, dass wir ja alle eigentlich recht weltoffen sein wollen, uns aber nicht darüber bewusst sind, wie viele LGBTQ-Gemeinschaften auf dieser Welt keine Rechte haben - und wir uns aber auch eigentlich kaum dafür einsetzen, dass sich das ändert.

Am 21. Februar erscheint ihre EP 'I Killed Sara V.' bei Arts & Crafts, einem tollen Label. Merkt euch das.

Wenn nur noch die Downloadcodes benutzt werden, ist die Tonqualität der Tonträger viel nebensächlicher als die Idee, oder? They Might Be Giants haben schon im Fisher Price-Format veröffentlicht.

Die Beilage kennt man vom Essen. Sie ist das Feigenblatt für alle, die sich ein riesiges Steak reinziehen und sich dann aber doch vormachen können einer ausgewogenen Ernährung zu frönen, weil auch drei Salatblätter daneben lagen. Das Menü wird optisch aufgewertet und der Endpreis kann mit der Beilage für wenige Cent ordentlich aufgestockt werden. In der Tonträgerbranche ist es genauso. Die Standard-CD/LP wirkt womöglich etwas zu fade, sodass man ein billig fernöstlich produziertes Gimmick beilegt und die 'Deluxe'-Version mit einigen Euro Aufpreis erfolgreich unter die Konsumentenschaft bringt.

Die Idee ist beliebt wie nie zuvor, allerdings nicht gerade neu. Man denke an den tollen Sgt. Peppers Bastelbogen (und die hatten es nun wirklich nicht nötig für noch höhere Verkaufszahlen zu sorgen), oder die Zwille in der Box der Keine Macht für Niemand LP (hier mag der Grund auch weniger ein marketingtechnischer sein). Es gab schon Sprühschablonen, Spielzeuge, Comics, Flugzeugmodellbausätze und jede Menge Poster und Autogrammkarten. Oft reicht eine Beilage nicht mehr, dann muss das ganze Ding episch werden, wie z.B. bei Sound System von The Clash.

Heute haben wir diese alte Klamotte deutschsprachiger Indieunterhaltung ausgebuddelt. Der Grund ist Rocco Clein. Vor exakt 10 Jahren starb dieser sympathische Mensch ganz überraschend, der uns mit seiner Präsenz und seinem Fachwissen in unserer musikalischen Entwicklung stark prägte. Eine dieser Dreckskrankheiten, bei denen man plötzlich tot ist. Um ihm an seinem Todestag ein wenig zu gedenken, hier dieses schöne Musikvideo aus dem Jahr 2003, in dem er sich in der Hauptrolle betätigen durfte.

PS Der Liedtext hat 2014 eine ganz neue Dimension. Man könnte meinen, dass er in den letzten Monaten verfasst wurde. Ich möchte bitte überall als 'Privatidiot' gelistet sein. Danke.

Angelika Express |
Ich bin kein Amerikaner