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Sonntag, 12. Mai 2013

Musik und Nebenwirkungen: Ich fordere Nachhaltigkeit - auch in der Musikbranche!

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Achtung, schlimmer, nicht so ganz auf die Goldwaage zu legender Ignoranten-Beitrag. Empfindliche Mütchen sollten lieber Tiervideos schauen.

Die heißen Tribes, sie wurden beeinflusst von
Nirvana, Pixies, Paveme...gähn...ach, auch nicht so wichtig.
Ja, was will er? Es läuft doch ganz super, Musik hören die meisten Konsumenten nur noch in Bitform, da braucht man die ganzen Ressourcen vergeudenden großen Erdölscheiben nicht mehr. Dem müsste ich zähneknirschend sogar zustimmen, bin aber erst bereit eine Reduzierung meiner Vinyl-Neuanschaffungen in Erwägung zu ziehen wenn die ganzen deutschen Autoidioten endlich mal ein allgemeines Tempolimit akzeptieren! HA! Solange die irrational sein dürfen, darf ich das erst recht, immerhin könnte man mit den Ressourcen, welche allein für ein Auto benötigt werden vermutlich ganze Albenauflagen herstellen.



Der Punkt ist ein gänzlich anderer: Es wird viel zu viel Musik-Junk produziert! Jetzt mögen kritische Menschen wieder anmerken wollen, das sei ja alles Geschmackssache, aber das meine ich auch nicht, verdammt! Was ich sagen will – auf jede interessante Platte kommen zahllose uninteressante Alben, welche schon nach wenigen Jahren im digitalen Endlager landen weil sie nur versuchen interessante Musik zu kopieren. Bis zum Erbrechen. Das kann man im Einzelnen den Künstlern nicht vorwerfen, mögen sie doch an die Großartigkeit ihrer Kunst glauben, aber Hände auf die Herzen – gibt es nicht z.B. unendlich viele gleichgestrickte Indiebands mit den selben langweiligen, aber bewährten Akkordfolgen und Textversatzstücken? Muss das sein? Ihr nehmt innovativen Künstlern nur wertvolle Studiozeit, Bühnenslots und Promotionkapazitäten weg! Hört auf! Ist es wirklich nötig noch eine Band mit zwei Gitarristen, einem Schlagzeuger und Bassisten zu gründen, von denen alle bärtig, dünn, Männer und langweilig sind (mindestens einer der Typen hat immer einen stattlichen Lockenkopf, und natürlichen schaut man auf jedem Promofoto in der ganzen Bandbreite von nachdenklich bis ernst). Das schreit doch bereits nach einem schon tausendmal aufgenommen Album. Niemand will euer ödes Album noch hören wenn der ganze Werbebohei und die dazugehörige Tour vorbei sind. Das zweite Album ist eh scheiße, und vom Rest nimmt keiner mehr Notiz. Geht lieber in euch und fragt euch, was kann man machen um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, und zwar nicht auf die aktuelle Hipstermode, sondern über die nächsten Jahrzehnte (damit sich der ganze Aufwand mit Studio, Promo, Tour etc lohnt – Nachhaltigkeit eben). Welche Möglichkeiten bietet ein Waldhorn? Kann ich alle Soli nicht einfach gurgeln? Gibt es schon ein Album was kopfüber hängend eingesungen wurde?

Solcherlei Ideen mögen praktisch umgesetzt nicht der wahnsinnige Erfolg sein, und Groupies haben Waldhornbläser wohl tendenziell auch eher weniger, aber noch in Jahrzehnten werden Menschen jene Werke herauskramen, über sie sprechen und sie letztendlich für schrulligen Kult befinden (im positiven The Shaggs-Sinne). Das ist Nachhaltigkeit! Kulturgut im besten Sinne, also Kulturbestes sozusagen. Wagt mehr! Die hunderte glattpromoteten Retortenbands, die uns ständig belästigen braucht kein Mensch. Und wenns mit dem Waldhorn nicht klappt - man kann auch sinnvolle Sachen in NGOs machen (ja, geht lieber Brunnen bohren). Hauptsache nachhaltig. Jeder Mensch ist ein Künstler, sicher, aber nicht jeder ist ein innovativer Künstler. Die meisten sind eher Handwerker und bedienen sich an den Standard-Tricks.

Schaut in die heutige Musiklandschaft und überlegt mal was davon 2040 den Menschen noch ein Begriff sein wird. Die Meisten werden die größten Hits kennen, und die Musiknerds die interessanten Aufnahmen, aber niemand wird sich an die unzähligen Indiereplikanten erinnern, genauso wie Heute nur noch allerfreakigste Plattensammler die Namen der zahllosen Rock'N'Roll/Beat-Bands aus den 60ern kennen. Warum? Weil die allermeisten nichts eigenes erfunden, sondern nur kopiert haben. So, jetzt muss ich aber los, für meine zukünftigen Enkel ein Album eingurgeln...


P.S. Bands, die sich selber als Post-Irgendwas-Band einordnen sollten bitte gleich wegen Ideenhinterziehung Selbstanzeige erstatten. Sucht euch gefälligst ein Pre-Irgendwas-Genre, ihr Pfeifen!

P.P.S. Das gleiche gilt auch für die ganzen identischen traurigen Singer/Songwriter-Würstchen, aber das ist schon wieder ein anderes Fass ohne Boden...


Hier The Monks. Die kennt der an Populärmusik interessierte Mensch heute noch, weil sie ihre Lieder 1965 einfach entgegen allem damals Gängigen dekonstruiert haben (und sich Tonsuren rasiert, die Punks!). Kommerziell ein Reinfall, aber künstlerisch ein zutiefst wertvoller, innovativer Beitrag.


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