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Montag, 5. Mai 2014

Interview :: Soul Sister Dance Revolution und warum man zu Musik tanzen sollte

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Vor einiger Zeit waren Soul Sister Dance Revolution (dieser Name!) auf Tour durch Deutschland. Netterweise erklärte sich ihr Sänger Thomas van der Want dazu bereit, uns einige Fragen zu beantworten. Aufgrund unserer selbstverschuldeten Faulheit (wir nennen es auch gerne Winterschlaf), gibt es das Interview aber erst jetzt hier zu lesen. Aber wir mörgen Verzögerungen. Manchmal.

Wo seid ihr genau in diesem Moment während ihr unsere Fragen beantwortet und wie war die Tour bis jetzt?

Wir sind in unserem Bandappartement über dem Docks in Hamburg. Unten findet gerade eine Goa Party statt und der Boden wackelt. Hört sich nach einer Menge Spaß und ich denke, wir sind auch gerade in Partystimmung, heute war der letzte Abend unserer Deutschlandtour.
 
Da euer Album 'Playground Kids' bereits 2013 in den Niederlanden erschienen ist, kennt euch das Publikum dort schon und kennt die Songs genauer. Habt ihr vor der Tour erwartet, dass die deutschen Konzerte anders sein würden, insbesondere da das Album hier ja erst eine Woche vor der Tour erschienen ist?

Absolut. Wir wussten alle, dass die Leute uns hier eher weniger kennen und nicht alle Venues voll sein würden. Aber das stört uns nicht wirklich, wir freuen uns einfach, hier in Deutschland spielen zu können. Gute Leute, gutes Essen und auch einen guten Musikgeschmack haben die Menschen hier. Deutschland ist immer ein Abenteuer, wenn du auf Tour gehst - es ist egal, ob die Leute deine Musik schon wirklich gut kennen, du weißt einfach, dass du Spaß haben wirst.

Wie bereitet ihr euch denn generell auf eine Tour/einzelne Konzerte vor? Gibt es da gewisse Rituale?

Normalerweise gibt es immer eine Gruppenumarmung vor dem Konzert, aber in der letzten Zeit machen wir das nicht jeden Abend. Aber fünf Minuten bevor wir auf die Bühne gehen, machen wir generell ziemlich viele Witze. Ich weiß nicht wirklich, woher das kommt und warum wie das machen, aber vielleicht, um kurz das 'normale' Leben zu vergessen.

Wenn ihr auf Tour geht, ist das für euch reine Arbeit oder kommt euch das auch wie ein Urlaub vor bei dem ihr viele verschiedene Orte auf einmal seht?
Um ehrlich zu sein, ist es für mich einfach 'touring'. Es ist keine Arbeit aber auch nicht wirklich Urlaub. Für mich fühlt sich das wie eine Klassenfahrt eine sehr seltsamen aber sehr unterhaltsamen Schule an.

Als ihr 'Playground Kids' aufgenommen habt, habt ihr euch da bereits Gedanken darüber gemacht, wie ihr die einzelnen Lieder live umsetzen werdet - habt ihr da vielleicht sogar eine Art Konzept? Oder ist das eher etwas, dass sich entwickelt?

Viele der Lieder von 'Playground Kids' sind in unserem Proberaum entstanden, also wussten wir schon, wie wir sie live umsetzen wollen. Wir waren schon immer eine Band, die sich sehr an ihrem 'Live-Dasein' orientiert hat und ich glaube auch, dass wir das immer bleiben werden. Für uns war es immer am Wichtigsten, live zu spielen. Aber Songs aufzunehmen ist natürlich auch großartig.

Wie wichtig ist es für euch, das Publikum in eure Konzerte einzubinden? Eure Lieder sind sehr mitreißend, auch schon auf dem Album - was wünscht ihr euch, wie das Publikum diese dann live erlebt?

Wir möchten auf jeden Fall, dass das Publikum sich in irgendeiner Art beteiligt. Es ist egal, ob sie mitsingen, tanzen oder nur herumstehen. Aber wir möchten, dass die Menschen das Gefühl haben, dass sie Teil des Konzertes sind. Das ist für uns sehr wichtig. Natürlich finden wir es schöner, wenn alle tanzen. Wir tanzen ja auch und tanzen ist großartig!

Wenn jemand zu einem eurer Konzerte kommt, ohne jemals Musik von euch gehört zu haben, was würdet ihr ihm/ihr sagen, worum es bei Soul Sister Dance Revolution geht?

Fünf Männer, eine Seele

Hört ihr auf Tour eine bestimmt Art von Musik im Van oder kurz vor den Konzerten? Macht ihr eventuell spezielle Playlists im Vorfeld? Oder braucht ihr da auch manchmal eurer Ruhe?

Wir hören im Van sehr viel Musik. Wir sind da tatsächlich ein wenig seltsam, weil wir mögen den Musikgeschmack des jeweils anderen meistens nicht. Auf dieser Tour haben wir viel von den Rolling Stones und Bob Dylan gehört. Ich wollte auch ein wenig Daft Punk hören, aber Tim, unser Tourmanager, hat mich nicht gelassen...

Was würdet ihr sagen, sind die musikalischen Einflüsse, die SSDR zu dem macht, was es ist? Woher nehmt ihr sonst noch eure Inspiration?

Wir sind alle große Fans von Queens of the Stone Age, Foo Fighters und den Arctic Monkey. Viele von uns sind große Red Hot Chili Peppers Fans aber auch von Punkbands wie The Clash. Ich persönlich werde oft durch Filme inspiriert. Ich bin mit all den Kult-Klassikern der 60er und 70er aufgewachsen, die mein Vater immer schaute und das hat mich sehr beeinflusst. 

Ich persönlich finde, dass die niederländische Musikszene sehr lebendig ist, mit vielen tollen Bands, die sich in den letzen Jahren gegründet haben. Aber als Teil von dieser - erlebt ihr das genau so? Seht ihr das überhaupt als 'Szene' an?

Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich eine 'Szene' ist. Aber ich glaube auf jeden Fall, dass es bei uns viele verschiedene Genres gibt, die vertreten sind. Aber da sich nicht wirklich jeder kennt, würde ich eher nicht sagen, dass es eine Szene ist?

Was denkt ihr denn generell über die (weltweite) 'Musikszene' heutzutage? Glaubt ihr, dass es einfacher ist in einer Band zu sein und Musik zu machen als früher? Oder denkt ihr, dass sich da nichts verändert hat?

Rock is dead.

Welche Frage würdet ihr gerne einmal gestellt bekommen?

Wollen Sie ein Bad nehmen mit mir?

Wo seht ihr SSDR in zehn Jahren? Oder seht ihr die Band eher als etwas, das im Hier und Jetzt passiert, ohne groß darüber zu diskutieren, was als Nächstes passiert?

Ich hoffe, dass wir dann immer noch live spielen und Platten aufnehmen. Ich würde gerne mehr von der Welt sehen - mit der Band zusammen und für viel mehr Menschen spielen. Aber wir werden sehen. Es ist wahrscheinlich besser, erst einmal über heute nachzudenken.

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