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Donnerstag, 9. Januar 2014

Gastbeitrag: Ein Interview mit The Darcys

1 Kommentar :
Es war so: ein Teil der Tante Pop war zugegen, als die wunderbare Lisa Bertram von Koelncampus (ein sehr zu empfehlender Sender), mit The Darcys auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs war. Daher freuen wir uns sehr, dass das Interview, das heute auch bei Koelncampus ausgestrahlt wird, hier nun auch in textlicher Form zu lesen ist.

Wie schwierig es sein kann, in Köln zur Vorweihnachtszeit einen halbwegs ruhigen Platz für ein Interview zu finden! Nach einem mehr oder weniger besinnlichen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt am Dom konnte ich schließlich in einem ur-kölschen Brauhaus mit der kanadischen Band The Darcys sprechen.




The Darcys sind Jason (Gesang und Gitarre), Mike (Gitarre und Gesang), Dave (Bass) und Wes (Schlagzeug). Die vier sind gerade mit ihrem aktuellen Album "Warring" in Europa auf Tour. Am Tag zuvor haben sie in Köln in der Wohngemeinschaft gespielt.

Wer von euch hat die Band gegründet?

Jason: Wes und ich haben uns kennengelernt als wir so neun oder zehn Jahre alt waren. Wir sind zusammen zur Schule gegangen und haben dann während der gesamten Highschool zusammen in ner Band gespielt und Musik gemacht. Ich bin dann an die Ostküste von Kanada zur Uni gegangen und hab Dave da getroffen. Und dann kam Wes dazu und wir haben zusammen gespielt.
Wir haben erst mal als Coverband gespielt und haben das Ganze nicht so super ernst genommen aber dann haben wir doch eigenes Material gesammelt und intensiver an eigenen Songs gefeilt.
Dann kam noch Mike dazu, den ich schon seit Jahren kenne.

Und so haben sich The Darcys zusammengefunden. Wer hat den Namen vorgeschlagen?

Wes: Wir waren zusammen in einem Englisch Seminar, das hieß "Meilensteine der Literatur".
Es gibt eine Figur namens "Mr. Darcy" in Jane Austins "Stolz & Vorurteil" und wir dachten, der wäre ein ganzes gutes Idol, er ist ein gutaussehender Kerl und immer gut gekleidet.
Als wir das Buch grade gelesen haben, hat eine Bar uns gefragt, welchen Namen für die Band auf ein Poster soll und wir haben The Darcys gesagt. Der Name hat sich dann gehalten.

Und damit waren alle einverstanden? Oder gab es noch Alternativen?

Wes: Oh es gab viele andere Namen! Zum Beispiel "The Pink Flamingos"!

Dave: Oder "The Library Society". Wir hingen viel zusammen in der Campus Bibliothek rum.

Mike: Wenn wir gewusst hätten wie viel Zeit wir in dieses Projekt stecken, hätten wir uns vielleicht doch was anderes einfallen lassen. Aber ist auch spannend zu sehen wie man in so eine Sache anfängt und dann hineinwächst.

Ihr seid momentan auf Tour, wo ging es bislang alles hin?

Jason: Wir hatten ein paar Wochen frei bevor wir nach Deutschland gekommen sind, aber davor sind wir schon seit gut zwei Monaten getourt. Wir waren in Kanada und in den USA. Aber in den letzten anderthalb Jahren waren wir hier in Deutschland, in Großbritannien, in Irland, Australien und in ganz Nordamerika, von einer Ecke zur anderen. Es war schon ein Abenteuer.

Und wo hat es euch bislang am besten gefallen?

Dave: In Deutschland! Deutschland!

Jason: Uns gefällt es wirklich gut hier. Es ist ein lustiger Trip aber es sind auch alle so nett, die Gastfreundschaft und das Essen ist super. Ein wunderschöner Ort. Wir haben Australien nicht so gemocht wie wir gedacht hätten. Wir konnten nicht viel sehen, die meisten Shows waren in der Nähe vom Flughafen und das Wetter war nicht gut.

Das Wetter hier ist auch nicht gut.

Jason: Naja aber immerhin können wir hier was sehen. Wir erkunden hier die Städte und das ist schon besser.

Wenn ihr auf Tour seid: Festival oder kleine Clubshow?

Mike: Ich finde Clubshows immer besser. Festivals sind großartig, aber es ist so viel Hektik und man hat nicht genug Zeit für einen vernünftigen Soundcheck. Und dann spielt man einfach nur. Im Club kann man erst mal ankommen, den Soundcheck machen, die Stadt etwas erkunden und dann kommt man zurück und spielt. Clubshows sind besser.

Dave: Festivals sind manchmal ganz cool um andere Bands zu sehen. In Austin haben wir befreundete Bands gesehen. Und wir haben Of Montreal gesehen, die hören wir viel im Van. Festivals können Spaß machen, weil so viel passiert und man Bands sieht, die man mag oder Freunde. Aber ich stimme da Mike zu, im Gesamten sind Clubshows besser. Besserer Soundcheck und eine intimere Atmosphäre.

Ihr hört also Of Montreal im Van, was für Musik hört ihr noch beim Touren? Seid ihr euch da einig oder wird sich auch mal über Musik gestritten?

Wes: Wir hören wirklich alles mögliche. Wir haben da ein weites Spektrum: von Hip Hop über Elektro, bis hin zu Indie Rock oder Post-Rock. Aber seit wir viel touren hören wir viele Podcasts. Weil man da viel lernen kann. "This American Life" ist ein toller Podcast. Es ist einfach interessant. Wenn du für fünf oder sechs Stunden im Van bist, hast du irgendwann keine Lust mehr auf Musik. Du willst was von Leuten hören und über deren Leben. Es ist unterhaltend, man lernt was und die Zeit geht schneller rum.

Nach eurem Debütalbum "The Darcys" war das zweite Album "AJA" ein Steely Dan Coveralbum. Wie kam das?

Jason: Wir haben bei unserem Debütalbum viel durchgemacht. Und ich glaube als wir damit fertig waren, wollten wir zwar weiterhin Musik machen aber wir waren noch nicht bereit, eine zweite eigene Platte zu machen. Wir wussten noch gar nicht wo wir damit hinwollten. Und deswegen haben wir ein Projekt gesucht, bei dem man den alten Ballast abschütteln und sich neue Herausforderungen suchen konnte. Es war dann auch doch schwieriger als wir gedacht hätten. Die Songs auseinander zu nehmen und selber umzusetzen war nicht ganz einfach. Wir haben das erst als Übung gesehen aber dann war es doch intensiv und hat gut acht, neun Monate unseres Lebens gekostet. Aber ich bin froh, dass wir es gemacht haben. Es hat uns in unserer Art Musik zu machen beeinflusst, wir haben eine neue Perspektive auf die Dinge bekommen. Ich bin zufrieden damit.

Seid ihr auch mit der neuen Platte "Warring" zufrieden?

Jason: Ja auf jeden Fall! Es repräsentiert etwas für uns. Es ist der dritte Teil einer Trilogie von Alben. Hier läuft alles zusammen, was wir durchgemacht haben. Wir sind alle stolz darauf und es ist spannend, die Songs jetzt live zu spielen. Manche Songs vom Album gibt es schon seit Jahren aber wir haben sie nie ausgearbeitet. Endlich ist alles fertig und wir sind stolz darauf.

Was wäre für euch momentan der größte Traum, den ihr gerne verwirklichen würdet?

Jason: Wir wollen für jeden Song auf dem Album ein Musikvideo haben. Wir haben da ein paar Videos die bald fertig wären, aber wir wollen alle zehn gemacht bekommen. Das wäre eine Herausforderung. Wir haben viele Leute, die sich dem Projekt widmen und coole neue Ideen haben.


Lisa Bertram   

1 Kommentar :

  1. für mich ist kölncampus sogar der beste sender deutschlands (zumindest unter denen, die ich kenne)

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