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Dienstag, 31. August 2010

Alin Coen - Wer bist du?

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Alin Coen - Wer bist du? / erschienen 2010
Am 15.04.2010 habe ich zum ersten Mal Alin Coen gesehen. Sie stand sehr verloren auf der Bühne des Friedrichstadtpalastes vor spärlichem Publikum auf für ihre Verhältnisse maßlos überdimensionierten Rängen.

Sie fing an zu spielen und zog direkt alle in ihren Bann – und dann kam der Moment als sie Festhalten sang. Das Lied traf mich bis in Mark.

Manchmal begegnen einem ja Lieder, die der momentanen Gemütsverfassung entsprechen und deswegen keine Distanz zwischen dem Lied und den eigenen Emotionen zulassen. Umso erstaunlicher war das Empfinden an dieser Stelle, wo ich doch garnicht in besungener Situation weilte. Trotzdem ließ mich das Lied fortan nicht los.
Die selbstbetitelte 7-Lieder EP, welche dort verkauft wurde musste direkt beschafft werden. Einerseits muss man anmerken, dass sämtliche Lieder der EP nochmals auf ihrem Debütalbum Wer bist du? zweitverwertet werden, andererseits handelt es sich komplett um Neuaufnahmen, die ich auch für durchgehend gelungener halte. Mein Favorit Festhalten wirkt auf der EP zu glatt und überinstrumentiert, und man kann sich direkt beim Hören vorstellen um wieviel besser es bei dem Lied noch ginge – und genauso wurde es erfreulicherweise auf dem Album umgesetzt. Dort ist das Lied viel intimer, zurückgenommener und emotionaler, also die perfekte Umsetzung.

Das Album ist teils in Englisch, teils in Deutsch gehalten. Nun mag es daran liegen, dass meine Muttersprache Deutsch ist und Englisch leider zum größeren Teil nur in der Schule stattfand, aber den Zugang finde ich auch nach mehrmaligem Hören eher zu den deutschsprachigen Liedern.

Auf Einzelbewertungen möchte ich verzichten, denn das ganze Album ist stilistisch recht homogen gehalten. Besonders schwermütige Werke werden auch durch etwas beschwingtere gebrochen, wobei sich alles auf einer recht ruhigen Ebene abspielt. Es lädt ein, nicht ganz so genau zuzuhören und dafür eher die Stimmung wirken zu lassen. Man braucht Ruhe, Entspannung und ein nicht allzu depressives Gemüt, damit man nicht an dem ganzen Herzschmerz verzweifelt.

Wer sich diesem gerne hingibt, dem sei das Album wärmstens empfohlen. Wer schöne, entspannte Konzerte mag kann das Geld im Zweifelsfall erst in ein Alin Coen-Konzert investieren und sich dort für das Album begeistern. Es sollte funktioneren. 

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