Tante Pop

happiness is a warm gun

Die Abenteuer der Tante Pop 2011-2016. Powered by Blogger.

Donnerstag, 19. November 2015

Funkelnagelneu: "Vergiftet" von Dota

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Wir erwarten sehnlichst das neue Album Keine Gefahr von Dota, und wie die Vorboten es erahnen lassen, hat sich die Band durchaus interessante Arrangements überlegt. Hier das neueste Musikvideo. 'Vergiftet' ist namentlich und thematisch natürlich schon durch den Jan Delay-Klassiker belegt, aber hier nochmal aus der persönlichen Sehnsucht nach Stadt-, Digital-, Kapitalismus-, Wiemanesauchnennenmagflucht vertont.

Dienstag, 17. November 2015

Crowdfunding: #BecauseWeHaveDreams

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Mariam needs your support to shout out loud to the world her story and the story of thousands of refugees. She wants to make a short movie to raise awareness on what refugees are going through and why they are escaping Syria to come to Europe: because they dream of a better future and have no more safety in their country.

Der Film wurde bereits von tollen Menschen fertig gestellt. Deswegen ist dieses Crowdfunding eher die Möglichkeit eine Spende zu entrichten. Das Geld geht nach Abzug der (sehr schmalen) Kosten an die NGO Refugees International. Als kleine Anerkennung gibt es für die Spender*innen eine virtuellen Geschenkekorb voller großartiger Musik ganz unterschiedlicher Machart. Wir können den Deal nur allerwärmstens empfehlen! 

Die virtuelle Premiere wird am 3. dezember 2015 stattfinden.



Montag, 16. November 2015

Musik und Nebenwirkungen: Wie wir tanzen wollen

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Das sich für diese Kolumne aufdrängende Thema bedarf keiner Erklärung. Im Spannungsfeld zwischen dem Wissen um die schrecklichen Kriegszustände an vielen Orten der Welt, und der extra Portion persönlicher Betroffenheit, wenn Hass und Gewalt in unsere eigene eurozentristische Blase eindringen, fühlt es sich unmöglich an, angemessen zu reagieren. Gerade für uns als eifrige Konzertgänger*innen ist das Maß der persönlichen Betroffenheit noch einmal höher als sonst.

Wollen wir weiterhin unbeschwert öffentliche Räume nutzen? Wollen wir weiterhin frei den Dingen frönen, die uns wichtig sind, die uns auch in Teilen zu dem machen, was wir sind? Tanz, Musik, Liebe jeglicher Art, Sex und gar Drogen? Wir wollen keinesfalls die zivilisatorischen Errungenschaften der Aufklärung missen.

Können wir unbeschwert öffentliche Räume nutzen? Können wir frei eben all diesen Dingen frönen? Zu den alltäglichen Einschränkungen - mangelnde Säkularisierung, CSU, Pegida, (Liste hier mit Reaktionär*innen der Wahl fortführen) – gesellt sich zunehmend diese unmittelbar körperliche Bedrohung, welche sich ungleich bedrohlicher anfühlt, obwohl sie im Gegensatz zu den genannten Bedrohungen zumindest für uns in Mitteleuropa eine nahezu abstrakte bleibt, denn körperliche Gewalt ist und wird hier kein Alltag.

Der Ohnmacht gegenüber den empathielosen Terrorist*innen kann in unseren alltäglichen Leben nichts entgegengestellt werden. Wir sind auf transnationale Bündnisse und die ganz großen Lösungen angewiesen. Das kann nur gehofft werden.

Wir können nur das machen, was wir sonst auch machen. Spaß haben, unsere Freiheit genießen und unsere Freiheit gegenüber den Menschen verteidigen, die meinen es müsse Ausnahmezustände, geschlossene Grenzen, mit Maschinengewehren patrouillierende Menschen und möglichst lückenlose Generalüberwachung geben. Alles andere ist eine Kapitulation vor jenen Menschen, die in ihrer Jugend wohl selten Liebe und Anerkennung, dafür aber Ausgrenzung, Gewalt und Perspektivlosigkeit erlebt haben. Die Ursachen sind bekannt, aber die Umarmung, im eigentlichen oder im übertragenen Sinne, der gesellschaftlich Ausgegrenzten ist immer auch ein schwieriger Kampf gegen die eigene Bequemlichkeit.

Doch dieser Kampf mit sich selbst ist ein ganz wichtiger. Sicherlich gibt und darf es keine Anleitung geben, wie wir uns nach solch einem Geschehen verhalten sollen. Dennoch möchten wir auf eins hinweisen: die Angst darf nicht das auffressen, was uns so wichtig ist. Ja, auch wir sind betroffen von dem, was passiert ist. Aber wir sind es nicht direkt. Doch schaut man sich (gerade in der Presse und in sozialen Netzwerken) die Reaktionen an, so ist man doch fast gelähmt. Gelähmt ob der Angst die diese Reaktionen (wenn auch häufig unterschwellig) vermitteln, wie auch der immer gleich klingenden Bekundungen vieler, wie tief erschüttert sie gerade sind. Aus diesem Grund wird dann auch das Profilbild zur französischen Nationalflagge. Das soll keine Generalkritik sein oder werden, das maßen wir uns überhaupt gar nicht an. Dennoch - kennt man selbst Menschen, die von den Geschehnissen am Freitag betroffen sind, die Freunde verloren haben, Menschen die ihnen nah standen - so stößt man auf eine ganz andere, beinah bewundernswerte Reaktion. Sie sagen: lasst uns feiern, lasst uns tanzen, lasst uns lieben. Diese beiden Reaktionen so konträr gegenüber stehend zu beobachten, hat uns zum Nachdenken gebracht. Auch über die eigene Reaktion. Wir dürfen das nicht zu einer normalen Sache werden lassen, genau so wenig, wie wir es verdrängen dürfen. Vor allem dürfen wir uns aber nicht einschränken lassen.

Das Bands wie U2 oder die Foo Fighters ihre Tourneen absagen ist irgendwo verständlich. Irgendwo sollte es aber genau anders sein und heißen: trotzdem spielen wir! Trotzdem tanzen wir mit euch! 

Es ist wohl ein fast unmögliches Unterfangen einen solchen Text nicht ausufern zu lassen, denn eigentlich wollten wir nur daran appellieren, genauso unbeschwert zu Konzerten zu gehen wie immer, und sich nicht den Ängsten hinzugeben. Stattdessen lieber mit extra viel Tanz, Drogen und Sex. Und als gute Tat danach einem Menschen helfen, der von der Gesellschaft abgehängt wird. Deal?

Freitag, 13. November 2015

Funkelnagelneu :: "American Dreamer" von Frankie Lee

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Wir haben ja ein Herz für solch verschmitzte Folkmusiker wie Frankie Lee, die sich nicht zu schade sind, sich auch mal sehr nah an der Grenze zum Kitsch aufzuhalten. Außerdem ist 'American Dreamer', der Titeltrack von Lees aktuellem Album (via Loose Music) ein ganz und gar wundervolles Lied. Also so richtig wundervoll. Nicht so eins von der 'Ok, kann man ganz hübsch finden'-Sorte, sondern von der 'Hach!'-Sorte. Das Allertollste: alle die Musikmöger, die in Berlin, Hamburg & Köln wohnen, haben in der nächsten Woche die Gelegenheit, Frankie Lee zusammen mit Joe Pug live zu sehen. Grandios. Wir werden uns das jedenfalls anschauen - sagt nicht, wir hätten euch nicht dazu geraten, dies auch zu tun.

      16. November - Berlin | Privat Club
            17. November - Hamburg | Jazz Café
              18. November - Köln | Blue Shell


Frankie Lee - American Dreamer (Official Video) from Loose Music on Vimeo.

Donnerstag, 12. November 2015

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, liebes Doppelalbum

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Liebes Doppelalbum,



herzlichen Glückwunsch zum 65. Geburtstag. Früher wäre es angemessen gewesen gleichzeitig auch zum Renteneintritt zu gratulieren, aber das verschieben wir mal lieber auf unbestimmte Zeit. Denn, liebes Doppelalbum, du wirst nach wie vor gebraucht. Nicht nur für Live-Erzeugnisse, wie zu deiner Geburt am 13. November 1950 mit dem Carnegie Hall-Konzert von Benny Goodman, sondern auch für ausführliche Studioergüsse von zeitgenössischen Musikschaffenden.

Funkelnagelneu: "Arbeit ist ein Sechsbuchstabenwort" von Die Liga der gewöhlichen Gentlemen

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Mit dem Smasher 'Kennst du Werner Enke?' haben sie eben jenen als Fan gewonnen. Die einzige logische Konsequenz muss sein, dass er beim Nachfolgealbum mit dem Titel des Jahres - Rüttel mal am Käfig, die Affen sollen was machen - seine Finger im Spiel hat. So überrascht das erste Video zum Album nicht, denn für 'Arbeit ist ein Sechsbuchstabenwort' hat Werner Enke tief in die Archivkiste gegriffen. Als Reminiszenzband sind sie bekannt und berüchtigt, und auch hier gefällt uns diese clevere Hommage.

Das Album wird uns selbstverständlich auch bald beschäftigen.

Und, eine allzu negative Haltung bezüglich Arbeit nehmen wir der umtriebigen Band nicht ab. Vielleicht sollten wir es eher als kleine soziologische Studie verstehen. Oder als linguistische.


Freitag, 6. November 2015

Video des Tages: "Visions of Johanna" von Bob Dylan

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Nach dem erschütternd großartigen Video zu 'Like a Rolling Stone' aus dem Jahr 2013, für das sich der mit Sicherheit enorme Aufwand zweifelsohne mehr als gelohnt hat, erschien jüngst erneut ein neues Video zu einem alten Lied. 'Visions of Johanna' entstammt dem legendären 1966er Album Blonde on Blonde, und bekam nun völlig zu recht ein eigenes Musikvideo. Es ist eines dieser Videos, die eine ungemeine Faszination ausüben. Dieses bildgewaltige, wunderschöne Werk in Kombination mit einem der besten Dylan-Lieder, ist ein tolles Geschenk. Wir sind gefangen in der Endlosschleife.

Donnerstag, 5. November 2015

Xania - All Alone Together

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Ja, auch wir frönen ab und an der Rapmusik. Und in seltenen Fällen erwägen wir sogar gänzlich elektronisch erzeugte Laute als Musik zu bezeichnen. Sollte beides zusammentreffen, ist es wohl wieder an der Zeit für die Vorstellung eines Albums von Xania.

Im Jahr 2013 veröffentlichte die Rapperin und Stepperin, auch bekannt als eine Hälfte der in Berlin von 2006 bis 2012 äußerst umtriebigen Band Trike, ihr erstes Soloalbum – wir berichteten. Es folgt nun, und das mag nicht sehr überraschen, Album Nummer zwei.

Mittwoch, 4. November 2015

Musik und Nebenwirkungen: Was das Politbarometer verschweigt

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Der Rolling Stone veröffentlichte eine Galerie mit 200 Politiker*innen und ihr jeweiliges Lieblingsalbum. Allerdings scheinen dort keine Statistik- und Politikwissenschaftsmenschen zu arbeiten, denn anders ist die fehlende Auswertung kaum zu erklären.

Bernd Begemann & Die Befreiung - Eine kurze Liste mit Forderungen

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Es nährt Befürchtungen, wenn Musikschaffende vier Jahre lang kein neues Album zustande bringen. Sind sie am Ende ihrer Kreativität? Gibt es nichts mehr zu sagen? Bernd Begemann & Die Befreiung scheinen es glücklicherweise nur aufgestaut zu haben, sodass uns das neue Album Eine kurze Liste mit Forderungen mit 28 Liedern in gut 79 Minuten etwas überfordert. In einer Zeit, in der die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne auf sechs Vine-Sekunden zusammengeschrumpft ist, mag dieses Opus summum für weite Teile der Bevölkerung schwer verdaulich sein. Es ist nicht nur der beachtliche Umfang (des Albums!), der für Schwierigkeiten sorgt, sondern auch Herrn Begemanns Kraut und Rüben-Liedersammlung. Er gönnt dem Publikum keinen roten Faden, keine instrumentale Verschnaufpause und kaum ein Lied, das mal eben ganz nebenbei laufen kann und trotzdem verstanden wird. Wer seinen Schlager lieber schlicht und hip mag, ist mit Wanda besser bedient.